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Vortragsveranstaltungen der DIG-Hochschulgruppe Rostock mit Simon Pohl und Alex Feuerherdt

21 Nov

1) „Vom Regen in die Traufe – Zur Instrumentalisierung des „arabischen Frühlings“ durch den politischen und militärischen Islam“

Vortrags- und Diskussionsabend mit Simon Pohl am Mittwoch, 04.12.2013, 19:30 h, Universität Rostock, Ulmenstr. 69, Haus 1, HS 126. Der „arabische Frühling“ ist noch längst nicht am Ende, obgleich er seinen blutigen Höhepunkt in Syrien erreicht hat. Die Hoffnungen, dass nach den Aufständen Demokratie im Sinne von Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Pluralität Einkehr hält, fanden ihre Enttäuschung z. B. in Ägypten Mitte diesen Jahres und versanken endgültig im Chaos des Syrienkriegs. In beiden Ländern nutzten die islamistischen Kräfte die Chance, ihr eigenes Anliegen durchzusetzen; sie wussten sich mit dem Rest der von Frühlingsgefühlen Beseelten problemlos darin einig, dass das Hauptanliegen nicht die Demokratie ist, sondern ein wie immer gearteter Sturz des jeweiligen Regimes durch die Volksmassen. Die Anwärter der nächsten Episode dieser Unruhen, allen voran das haschemitische Königreich Jordanien und die treibende Kraft im Libanon, die schiitisch-islamistische Hisbollah, haben die Gefahr dieser Intention klar erkannt. Während sie um ihre Legitimität kämpfen, steckt der Krieg im Nachbarland Syrien noch politisch wie militärisch in der Sackgasse. Denn während v. a. die USA und Russland ihren Erfolg über die Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals feiern, freut sich das syrische Regime über sein soweit gesichertes Überleben und die „Rebellen“ über die eroberten Gebiete, die ca. die Hälfte des syrischen Territoriums ausmachen. Von Fortschritt jedoch kann nicht die Rede sein. Von der Einrichtung demokratischer Verhältnisse schon gar nicht. Simon Pohl ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Erfurt und Mitglied der studentischen Initiative „Association Pomme de terre“ in Jena.

 

(2) „Der ‚Arabische Frühling‘ und Israel“

Vortrags- und Diskussionsabend mit Alex Feuerherdt am Donnerstag, 05.12.2013, 19:30 h, Cafe Median, Niklotstr. 5/6 (Nähe Doberaner Platz). Als der „Arabische Frühling“ begann, blickte man in Israel mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen auf die Geschehnisse in den Nachbarländern: Würden die Aufstände in den arabischen Gesellschaften (auch) dazu führen, dass die scheinbar unveränderliche Feindschaft gegenüber dem jüdischen Staat aufgebrochen wird? Oder drohten von den Verwerfungen am Ende doch eher Kräfte zu profitieren, die Israel noch übler gesonnen sind als die bisherigen Regime? Mittlerweile ist der „Frühling“ längst vorbei, und nicht nur die Ereignisse in Ägypten und der Krieg in Syrien machen deutlich, dass sich die Sicherheit Israels alles andere als verbessert hat. Doch welche konkreten Konsequenzen und Herausforderungen ergeben sich aus den Umbrüchen für den jüdischen Staat? Wie wirkt sich die iranische Bedrohung aus, die es auch nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten gibt? Was ist vom Verhalten der USA und der Europäer zu halten? Und wie geht eigentlich die israelische Politik mit all dem um? Alex Feuerherdt ist Lektor und freier Publizist. Er lebt in Köln und schreibt schwerpunktmäßig über den Nahen Osten, u.a. für KONKRET, die Jungle World, die Jüdische Allgemeine und den Tagesspiegel.

Mein elfter September in Deutschland

10 Sept

Es war sowieso ein fürchterliches Jahr, das Jahr 2001. Für mich wirklich das mit Abstand schlechteste der Nullerjahre. Damals im Spätsommer oder Frühherbst kämpfte ich gerade um mein Vordiplom.  Ich war extrem unzufrieden mit mir selbst und sah keine Perspektiven. Ende August, Anfang September war ich bei meinem Dad, der zu der Zeit noch in Alexandria/Virginia lebte, unweit also vom Pentagon entfernt. Wir fuhren am 28. August zur Verwandschaft nach Long Island/New York, wo ich 23 Jahre zuvor das Licht der Welt erblickt hatte.  Es hört sich heute komisch an, aber als ich von der Autobahn aus links das World Trade Center sah, waren genau meine Gedanken: Steht noch. Auf Long Island besuchten wir dann meine Tanten und Cousins und wir unterhielten uns über die Leere in den Nachrichten und warum beispielsweise Larry King in zehn Sendungen über dasgleiche Thema, nämlich die Entführung von ich weiß nicht mehr wem diskutiert.

Der Tag

Wieder in Alexandria, feierten wir am 3. den Geburtstag der Frau meines Vaters auf dem Tennisplatz im Garten eines älteren Herrn namens Lee. Am 4. flog ich zurück nach Deutschland in mein studentisches Elend. Am 11. weckte meine Mutter mich frühmorgens, um sich zu verabschieden, denn sie flog an dem Tag alleine in Urlaub nach Spanien. Ich machte mich vormittags wie üblich zu der Zeit nach Heidelberg ins Alfred-Weber-Institut, das damals noch am Universitätsplatz war. Kurz nach Mittag saß ich auf dem Haus meiner Studentenverbindung und las die FAZ. Flo saß im Nebenzimmer und schaute irgendwas Kindisches im Fernsehen, wie jeden Mittag auf diesem Haus irgendjemand was Kindisches im Fernsehen sah. Plötzlich in der Werbepause hörte ich es: In New York sei ein Flugzeug in das World Trade Center geflogen. Was?? Ich tat es erstmal ab und dachte an einen Irrsinnigen, der eben einen Unfall hatte und las leicht verstört weiter. Flo ging und Philipp nahm vorm Fernseher Platz. Da wurde auch schon live nach New York geschaltet und wieder von den Ereignissen in New York erzählt. Entweder Flo oder Philipp hatte auf n-tv geschaltet. Bevor flo sich verabschiedete, meinte er noch: „Haben ich eben schon gesehen, echt heftig.“ Ich nahm in dem Fernseh zimmer am Eßtisch Platz und sah zwei rauchende Türme. Ich wußte nicht, was ich denken sollte. Flo ging und Günter, der damals unser Hauswart war, kam die Treppe runter und schaute auf den Bildschirm Wenn ein flugzeug in den einen Turm geflogen sei und ein anderes in den anderen, könne man wohl schwerlich von einem Unfall ausgehen, meinte der Nschrichtensprecher. „Ah des isch jo de Hit“ kommentierte Günter und ging ebenso.

Die Amis

„Das waren bestimmt die Amis um irgendeinen Krieg anzufangen“ meinte Philipp, als noch beide Türme standen. Dazu konnte ich keinen Gedanken fassen, denn ich konnte immernoch nicht ganz glauben, was ich da sah. Irgendwann hieß es das auch in Washington Rauch aufsteige und daß es so aussehe, als ob auch da ein Flugzeug irgendwo  heruntergekommen sei. „Machen die jetzt Amerika platt?“ kommentierte Philipp. Ich bekam es langsam wirklich mit der Angst zu tun. Manuel kam die Treppe runter, er hatte oben in seinem zimmer geschlafen und war von einem Bekannten angerufen worden, er solle mal Nachrichten schauen. Mit weit aufgerissenen Augen kam er zu uns und sah auf dem Bildschirm das vollständig in Rauch gehüllte Manhattan. Er war total begeistert. Wie denn wohl die BILD-Schlagzeile am nächsten Tag sein werde und wie Harald Schmidt heute abend „abgehen“ werde, fragte er. Igor aus weißrußland kam aufs Haus und sagte als erstes: „Jetzt weiß das State Department, was es heißt: unsere Wahlen nicht anerkennen.“ Kurz darauf kam Ronald. Wir schauten gerade CNN und der erste Turm war kollabiert. In vier Jahren werde es einen actionfilm mit Bruce willis geben über den Tag heute, meinte Ronald. Philipp brachte noch mehrfach ins Gespräch, daß dahinter „die amis“ stecken müßten. „So bekloppt“ seien selbst die Amis nicht, erwiderte Igor. Irgndwann ging ich ins Telefonzimmer und wollte meinen vater erreichen, aber da kam freilich nur das Besetzt-Zeichen. Der zweite Turm kollabierte. „There are no words“ sagte der CNN-Kommentator. So langsam war mir klar, daß mich sehr starke Gefühle ergriffen. Eine Mischung von Angst, Trauer und Wut, die ich selbst noch nicht so richtig einordnen konnte.

Nachdem Klarheit über sämtliche Ereignisse herrschte, gingen wir nur in die Heidelberger Altstadt. „Die spinnen doch die Arabs“ meinte Manuel zu einem arabisch aussehenden Herrn hinterm Tresen. „Is des sischer, is des sischer?“ fragte der zurück. Dann gingen wir, was ich wirklich ausgesprochen skurril fand, in eine Kirche, wo einige Menschen Kerzen anzündeten.

Hoffnung

Ich fuhr zwischen 21 und 22 Uhr mit der OEG zurück nach Mannheim. Ich sehe die Menschen in der Bahn noch genau vor mir heute. Ich wollte nicht begreifen, daß sie alle so vollkommen teilnahmslos dasaßen. auch wenn ringsherum gar nichts passiert war, fühlte ich mich doch mitten in der Kriegszone. Ich fühlte mich ,als hätte man mir mein eigenes Haus zerstört und mir meine Heimat genommen. Ich fühlte mich so unendlich gedemütigt. Zuhause sah ich, wie die Kongreßabgeordneten spontan „God bless America“ sangen und wie Präsident Bush eine Ansprache an die Nation hielt. Das war ein Hoffnungsschimmer.

In meinem Tagebuch sprach ich tagsdrauf vom „Einbruch des Teufels in die zivilisierte Welt.“ Wenn ich heute zurückschaue, dann weiß ich, daß das der Tag war, der mich in meinem jungen erwachsenendasein entscheidend geprägt hat. Er hat mein politisches koordinatensystem durcheinandergewirbelt, meine Haltung zu Deutschland, dem Islam, Antiamerikanismus und Antisemitismus ganz entscheidend geprägt. Von der heilen Welt der guten alten Neunziger war nichts mehr übrig. So viele Fehler die amerikanische Regierung in den jahren danach auch machte und so naiv ich auch diverse Entscheidungen, traumatisiert wie ich war, unterstützt hatte, so weiß ich heute immernoch, daß ich alles im kontext dieses Tages betrachten muß. Was hätte ich eigentlich gemacht, wenn ich an em Tag politische Verantwortung gehabt hätte? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, daß es richtig war und ist, Böses böse zu nennen. Und die Attentäter waren böse und sonst nichts. „Zwischen Gut und Böse gibt es keine Kompromisse“ brachte es George W. Bush in seiner letzten offiziellen ansprache im Januar 2009 nochmal auf den Punkt. So ist es.

Free Gilad Shalit

29 Aug

Gilad Schalit (geb. 1986) ist ein israelischer Soldat aus West-Galiläa, der am 25. Juni 2006 von Palästinensern entführt und an einen unbekannten Ort im Gaza-Streifen gebracht wurde. Seitdem wird er von den Islamfaschisten der Hamas gefangengehalten.

In social networks wie facebook und twitter haben sich in den letzten Tagen die Aufrufe für die Freilassung Gilad Schalits gemehrt. Am 20. September findet unter dem Slogan Run4me im Rahmen des Berlin-Marathon eine Aktion für die Freiheit von Gilad Schalit statt.
Ich selbst werde an dem Tag meinen zehnten Marathon laufen und mich an der Aktion beteiligen.

Der "nationale Konsens" der islamischen Republik

16 Jul

Den Zerfall des Teheraner Regimes analysiert Gerhard Scheit:

Gerade in der jetzigen Situation erweist sich auch die Bezeichnung
»Mullahregime« als beson­ders fragwürdig, da doch auch die Mullahs nicht die
Herren sind, sondern eine rivalisierende Grup­pe bilden neben anderen und
ihrerseits in rivalisierende Gruppen zerfallen. Gemeinsam ist allen Rackets
einerseits nur der Islam, der keine Vermittlung zulässt, andererseits die
Einkünfte aus den Erdgas- und Erdölvorkommen, die allen wahr­haft Gläubigen
vermittelt werden sollen. Das Macht­zentrum selber jedoch kann immer wieder
verschoben, in eine jeweils andere Gruppe oder Instanz verlegt werden, ohne die
so entmachteten Organisationen aufzulösen. So überschneiden sich die Kompetenzen
der Gruppen und Instanzen in der real-existierenden Islamischen Republik kaum
anders als im nicht-existierenden Palästinenserstaat die Geheimdienst-, Partei-
und Armeefraktionen, und in mancher Hinsicht erinnert die Konfrontation von
Mousavi und Ahmadinejad an die von Fatah und Hamas.

"Verteidigungsaggressivität"

4 Mai

Patrick Bahners rezensiert das jüngste Buch von Ernst Nolte im Kontext von dessen 1974 erschienenem Deutschland und der Kalte Krieg. Nolte bindet den Islamismus in sein Wahnvorstellungssystem der Kriege gegen drohendes Unrecht ein und spricht jetzt von „Verteidigungsaggressivität“.
Es gelingt Bahners gut, die Methodik hinter Noltes geschichtsphilosophischen Spinnereien greifbar zu machen. Was ihn, den Rezensenten, wohl aber zum ersten Satz im folgenden Abschnitt getrieben haben mag?

Noltes Buch erscheint in einer Zeit, da in den Staaten des Westens nur noch in der deutschen und in der amerikanischen Öffentlichkeit eine philosemitische Einstellung die Bewertung der israelischen Politik bestimmt. Es enthält Gedanken, die auf Resonanz treffen könnten, wenn er etwa zu bedenken gibt, Nichtjuden könnten sich die religiösen und ethnischen Maximen des Zionismus nicht zu eigen machen, eine säkulare und universalistische Begründung des Existenzrechts Israels könne nur darin gesucht werden, dass der Staat auf arabischem Boden den zivilisatorischen Fortschritt repräsentiere – dieser Kolonialismus sei allerdings im heutigen westlichen Diskurs tabuisiert….

Iran: USA gescheitert und schwach

31 Jan

Die Ankündigung der Regierung von Mr. Unity, künftig direkte Gespräche mit dem Mullah-Regime in Teheran führen zu wollen, wertete dessen Sprecher Gholam Hossein Elham nun als Zeichen der Schwäche und Eingeständnis des Scheiterns.

Ich fürchte, Herr Elham hat die Lage klar erkannt.

Solidarisch sich an Israel austoben

16 Jan

„Deutsche verhöhnen Israel – ganz solidarisch“

Zu den Vorgängen auf dem Westberliner Breitscheidplatz am 11. Januar nimmt die Redaktion der Bahamas Stellung.

Was kommt nach der Niederlage der Hamas?

5 Jan

Die Achse des Guten scheint tief gesunken: Der Anthropolge Dr. Benny Peiser verlinkt immernoch den Blödrian und Wendehals Bill Kristol, den inzwischen kaum mehr einer ernst nehmen dürfte.
Der hat aus der Erfahrung der letzten Jahre immerhin gelernt, daß es ihm besser zu Gesicht steht, wenn er in seinen Texten vorausschickt, daß er sich irren könnte. Die Situation in Gaza heute sei eine andere als im Libanon 2006, schreibt Kristol in seiner Op-Ed-Kolumne in der New York Times „Why Israel fights“. Damals habe Israel Ziele definiert, die es von vornherein nicht hätte erreichen können. Demgegenüber könne Israel heute sich sehr wohl darin erfolgreich zeigen, die Hamas erheblich zu schwächen.
Israel nehme der ins Amt kommenden Obama-Regierung damit wichtige Arbeit ab. Denn die werde schließlich bald mit dem Iran konfrontiert. Zöge Israel sich jetzt zurück ohne seine Ziele zu erreichen, bedeute dies für den Iran einen Sieg. Sollte Israel jedoch die Hamas besiegen, könnte es viel einfacher werden, internationalen Druck auf den Iran auszuüben. Und nach „unserem Sieg im Irak“ auf die militärische Option zu verzichten.

Nun, im Irak wurden gestern – in einer Zeit, in der noch 130.000 US-Soldaten dort stationiert sind – zahlreiche schiitische Pilgerer in die Luft gesprengt. Aber bleiben wir in Gaza und lassen Israel dort erfolgreich sein. Was sind alle möglichen Implikationen eines iraelischen Erfolges?Was geschieht in den Gebieten dort, wenn die Hamas weitestgehend entwaffnet ist? Wer wird die Kontrolle haben? Ist es so vollkommen ausgeschlossen, dass aus dem dann entstehenden Machtvakuum heraus neue radikalislamische Gruppen die Oberhand gewinnen? Was war den das Ergebnis der Strategie, die Fatah zu schwächen? Und welches Beispiel ließe sich anführen, bei dem Israel in den letzten Jahren einen Triumph über den Iran errang? Nein, ich suche die Schuld an einer starke Hamas nicht bei Israel, ich frage mich nur ob die Hoffnung auf moderatere Akteure, mit denen die Israelis verhandeln könnten, wirklich erst seit gestern (seit die Hamas an der Macht ist) existiert. Und ob die Gleichung Niederlage der Hamas = mehr Sicherheit für Israel = Triumph über den Iran überhaupt so besonders einleuchtend ist.

Offene Grenzen fuer Islamofaschisten?

23 Dez

Schikora ueber schwarz-gruene „Menschenrechtsbeauftragte“ und die Aufnahme von ehemaligen Guantanamo-Haeftlingen:

In einem freien Europa bürgerlich-rechtsstaatlich verfaßter Nationalstaaten würde sich die Debatte darüber, ob (islamo-)faschistisch motivierte Gesetzesbrecher als “politische Verfolgte” vor der Strafverfolgung in ihren Heimatländern bewahrt werden sollten, auf einen politischen Narrensaum beschränken. Unter den gegenwärtigen Bedingungen stellt dieser Narrensaum “Menschenrechtsbeauftragte” nationaler Regierungen.

Linke Literaturmesse: Kritik an RAF und Mullahs unerwünscht

17 Nov

Wie es um den Pluralismus auf der Deutschen Linken bestellt ist und wo deren Prioritäten liegen, zeigt der Ausschluß des linken Verlages Ca Ira von der „Linken Literaturmesse“: Kritik am Mullah-Regime in Teheran ist nicht erwünscht.
Mit einem klaren Beschluß der Mehrheit aller Aussteller endete am Sonntag die 13. Linke Literaturmesse in Nürnberg: Der Verlag »Ça ira« wird künftig ausgeschlossen. Die anderen Verlage wollen es sich und ihrem Publikum nicht länger zumuten, daß auf dem Messestand von »Ça ira« die »antideutsche« Zeitschrift Bahamas ausliegt. Sie empfinden es auch als unverfroren, wie leichtfertig anderen Linken in Veranstaltungen und Publikationen dieses Verlages Antisemitismus vorgeworfen wird. Die Aussage, die RAF sei »der verlängerte Arm der SS« gewesen, sei nach einhelliger Meinung der Höhepunkt der Geschichtsklitterung gewesen. Im Vorfeld der Messe war »Ça ira« darüber hinaus unverhohlene Sympathie für einen Krieg gegen den Iran vorgeworfen worden.
(via Schikora: „Muß eine Linke Buchmesse Khomeini-konform sein?“)